blatt für eine allee

Bedingt durch den Neubau einer Schule wurde im Juni 1998 die gesamte, sich in der Otto-Stolzstraße in Hall i.T. befindliche Pappelallee gefällt. Über viele Jahre prägte diese Allee, von den Fenstern der elterlichen Wohnung gesehen, meinen Blick auf die Stadt Hall.

"In Handmassen geschätzt, hat sie etwa 75.000 Blätter in dieses eine Pappelblatt hineinverwirkt. Eine 55 Meter lange Allee mit 9 Pappeln hat sich hier noch einmal auf engstem Raum versammelt. Dieser Raum erzählt von einer irreversiblen Zeit...
Wenn man nun fragt, was denn wirklicher sei, die Bäume, die Bilder von den Bäumen oder doch dieses eine Pappelblatt, dann lässt sich auf diese Frage nicht ernstlich antworten. Eines jedoch scheint sicher: Das Pappelblatt steht für die Entfernung realer Körper. Es steht für die Entfernung, indem es bleibt, den Körper nicht ganz verlässt und auf Nähe beharrt."

Prof.mag.Helga Peskoller,in: Pappelblatt - Chronologie des Zerbrechlichen, in: die Natur der Dinge, Kunstraum Dornbirn 2000


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